
Am Standort Buttelstedt betreibt das Thüringer Lehr-, Prüf- und Versuchsgut Milchproduktion auf höchstem Leistungsniveau. So konnte im Jahr 2021 eine Herdenleistung von 11500 kg Milch bei 4,1% Fett und 3,6% Eiweiß erzielt werden. Basis hierfür ist eine Milchviehherde von 380 Holstein-Friesian-Kühen zuzüglich deren Nachzucht. Die Milchproduktion am Standort erfolgt auf der Basis einer QS- und VLOG Zertifizierung. Die hervorragenden Bedingungen zur Aufzucht und Haltung der Tiere am Standort wurden durch die Verleihung des Thüringer Tierschutzpreises seitens des Ministeriums für Soziales, Familie und Gesundheit durch den Freistaat Thüringen gewürdigt.
Die Bewirtschaftung der Milchviehanlage erfolgt durch ca. 10 Voll- und Teilzeitarbeitskräfte in gebrochener Schicht.
Neben der konventionellen Produktion dient die Anlage zur Ausbildung eigener Lehrlinge im Unternehmen als Teil der Nachwuchsarbeit. Zudem ist die Milchviehanlage Ausbildungsstätte für die Überbetriebliche Ausbildung. In Zusammenarbeit mit der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte Schwerstedt erfolgt hier in Lehrgängen die praktische Ausbildung Thüringer Auszubildender der Berufe "Landwirt" und "Tierwirt“ in der Milchviehhaltung.
Mit seiner Milchviehanlage ist das Thüringer Lehr-, Prüf- und Versuchsgut Konsultationsbetrieb für den Bereich Ackerbaustandort im Projekt „Milcherzeugung“ der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft und steht damit Interessenten zum Erfahrungsaustausch und als Gesprächspartner zur Verfügung.
Haltung
Die Milchvieherde ist in umgebauten hellen, frischluftdurchfluteten Liegeboxlaufställen auf Stroheinstreu aus eigener Produktion untergebracht. Jedem Einzeltier steht hier ein Platzangebot von ca. 6-8 m² zur Verfügung. Die Entmistung erfolgt automatisch über Faltschieber und mobile Technik. Für Tiere der Trockenstehergruppe sind Ausläufe am Stall sowie die Möglichkeit eines teilweisen Weideganges auf einer unmittelbar angrenzenden Koppelfläche vorhanden.
Haltung der Kälber
Die Haltung der Kälber erfolgt altersabhängig in Gruppen von 10-20 Tieren in Laufställen auf Stroh mit entsprechenden Ausläufen. Je Tier stehen hier ca. 2,5 m² im Stall sowie ca. 6,8 m² im Auslauf zur Verfügung. Die Fütterung der Kälber erfolgt unter anderen über Tränkautomaten, mit denen pasteurisierte Milch verfüttert wird.
Remontierung
Die Remontierung des Bestandes erfolgt aus der eigenen Nachzucht. Grundlage hierfür, ist die Aufzucht der entsprechenden Tiere in zwei Phasen: Phase A – 6 bis 8 Monate im eigenen Unternehmen, Phase B – in einem spezialisierten Partnerbetrieb mit Weidegang. Das Erstkalbealter im Bestand liegt bei 26,5 Monaten.
Zuchtarbeit
Die Zuchtarbeit erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Landesverband Thüringer Rinderzüchter und dem Bestandstierarzt. Bestandteil dieser Aktivitäten sind/waren unter anderem der Einsatz von Bullenmüttern, Zuchtviehverkauf sowie die Nutzung des Embryotransfers.
Als Standardanpaarungsmethode dient die künstliche Besamung.
Fütterung
Die Fütterung des Bestandes erfolgt über Totalmischrationen, welche auf der Grundlage wirtschaftseigener Mais-, Luzerne- und GPS-Silagen, sowie Körnermais und Getreide erzeugt werden. Wichtiger Bestandteil dieser Rationen sind zudem die im Unternehmen erzeugten GVO-freien Sojabohnen, sowie Erbsen und Ackerbohnen, wodurch ein Zukauf weiterer Eiweißträgerkomponenten nur in sehr begrenztem Umfang erfolgen muss.
Gefüttert werden täglich verschiedene Rationen, die in ihrer Zusammensetzung an das Leistungsniveau der einzelnen Gruppen angepasst sind.
Melken
Das Melken der Herde erfolgt zweimal pro Tag in einem innovativen vollautomatischen Melkkarussell mit 24 Melkplätzen. Unterstützt wird dies durch eine moderne EDV-basierte Leistungserfassung und Tiererkennung.
